Im Blog Limburg-Mangu schreibe ich über meine Aufenthalte in Kenia, speziell in dem kleinen Ort Mang'u, der sich ca 50km nördlich
von Nairobi befindet.
Mang'u besteht hauptächlich aus einer langen Strasse, auf deren beiden Seiten sich, meist hinter Maisanpflanzungen, die Häuser
der dort lebenden Familien befinden. Weiter gibt es noch an einer Strassenkreuzung einen kleinen Marktflecken mit Obst- und
Gemüseständen, einem Metzger, einem Friseur, einer kleinen Tankstelle, einer Art Baumarkt einem Kiosk und einem Internet Cafe.
Daneben sind hier auch noch einige Schulen angesiedelt.

Achja...eine Kneipe gibts auch noch.

Mittwoch, 13. März 2013

Die Wahlen in Kenia sind vorbei

Nun sind die Wahlen vorbei und entgegen allen Befürchtungen, blieb während der Wahlen alles ruhig.
In der Nacht vor der Wahl wurden allerdings in der Nähe von Mombasa Polizisten von Mitgliedern des MRC (Mombasa Republic Counsil), einer separatistischen Organisation, die die Küstenregion gerne als eigenständigen Staat sähe, in einen Hinterhalt gelockt.
Dabei wurden sechs Polizisten und einige der Angreifer getötet.
Während der Wahlen selbst gab es allerdings keine gewalttätigen Aktivitäten.
Die ersten Wähler kamen schon Nachts um 3 Uhr zu ihren Wahllokalen, die um 6 Uhr öffnen sollten.
In einigen Gegenden kam es aber zu Verspätungen von bis zu 3 Stunden wegen Problemen mit der eingesetzten Technik.
Die Identität der Wähler sollte, wie bei der Registrierung, mit Fingerabdruckscanner erfolgen. Leider gab es hier massive Ausfälle und man musste wieder auf die althergebrachten verfahren zurückgreifen.
Die Wahllokale hatten offiziell bis 17 Uhr geöffnet. An den Orten, an denen verspätet geöffnet wurde, verlängerte man die Öffnungszeiten entsprechend und Wähler, die am Ende der offiziellen Wahlzeit in einer Warteschlange standen, durften auch noch danach ihre Stimmzettel abgeben.
Die Wähler wurden von Helfern in die entsprechenden Warteschlangen geschickt und sie überprüften die Identität anhand der ID- und Registrierungskarte.
Im Wahllokal selbst wurde nochmals der Ausweis geprüft und den Wählern insgesamt 6 Wahlzettel überreicht.
Damit ging der Wähler dann in eine Wahlkabine und markierte seine Kandidaten entsprechend.
Die farblich gekennzeichneten Wahlzettel mussten dann in die Wahlurne mit der jeweils dem Wahlzettel entsprechenden Farbe geworfen werden.
Danach wurde der linke kleine Finger des Wählers mit Tinte gekennzeichnet um zu verhindern, dass jemand mehrmals wählen konnte.
Die Warteschlangen waren sehr lang. In Ballungszentren wie Nairobi gab es teilweise 7 Warteschlangen in denen bis zu 800 Leute standen und geduldig warteten.
Ältere Leute und Mütter mit Kindern wurden von den Helfern an den Warteschlangen vorbei direkt in das Wahllokal gebracht um ihnen lange Wartezeiten zu ersparen. Den Kindern wurde dann ebenfalls ein Finger mit Tinte markiert, um zu verhindern, dass die Kinder anderen Wählern unberechtigt zu verkürzten Wartezeiten zu verhelfen.
Die Wahlen gingen dann bis etwa nach 22 Uhr und erst nach Mitternacht wurde damit begonnen, die Stimmen auszuzählen.
Die Ergebnisse sollten dann elektronisch an das nationale Wahlzentrum in Nairobi übermittelt werden und man hoffte, so das offizielle Wahlergebnis schon 48 Stunden nach Wahlende bekannt geben zu können.
Die gesetzliche Frist für die Bekanntgabe der Ergebnisse liegt bei 7 Tagen.
Auch bei der Übermittlung der Daten gab es Probleme, die teilweise technischer Art waren und zum Teil auf unzureichender Schulung der Helfer beruhte.
Auf den Kanälen der großen Fernsehstationen laufen schon die ganze Woche nur Berichterstattungen über die Wahlen mit Analysen und die Ergebnisse der einzelnen Wahlbezirke werden vorgestellt.
Wer gewählt hat trägt immer noch die Markierung an seinem Finger, wie dieser Mann den ich in einem Matatu traf und der sich auf meine Frage stolz fotografieren ließ.




Mein Sitznachbar, ein junger Mann von etwas über 20, hielt mir auch noch seinen markierten Finger vor die Kamera und es ergab sich ein nettes Gespräch über die unterschiedlichen Wahlverfahren in Kenia und Deutschland.
Am letzten Samstag wurde das offizielle Ergebnis vorgestellt. Nach den heute Nacht veröffentlichen Zahlen hat Uhuru Kenyatta die Wahl gewonnen mit über 6,17 Millionen Stimmen von insgesamt 12,3 Millionen abgegebenen Stimmen gewonnen. Damit hat er die nötige absolute Mehrheit mit wenigen Tausend Stimme über den 50% erreicht.
In der Nacht um etwa 3 Uhr war dieses Ergebnis über die Fernseh- und Rundfunkstationen bekannt gegeben worden und hier in der Gegend wurde sofort kräftig gefeiert.
Im etwa 16km entfernten Gatundu, dem Heimatort von Kenyatta, waren die Strassen voll mit seinen Anhängern die ihrer Freude mit Gesang und Tanz Ausdruck verliehen.

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